Zum ersten Weihbischof in Feldkirch, nachdem Vorarlberg im Zuge der Neuordnung des Kirchengebietes im Gefolge der napoleonischen Kriege der Diözese Brixen zugeteilt worden war, wurde Bernard Galura ernannt.
* 21. August 1764
† 17. Mai 1856
Er wurde geboren als Bernard Katzenschwanz in Herbholzheim im damals österreichischen Breisgau. Sein Vater betrieb hier einen Landgasthof. Nach seiner Gymnasialzeit in Villingen trat er in das Minoritenkloster Breisach ein und wechselte nach dessen Auflösung unter Josef II. 1783 in das Freiburger Generalseminar, um Theologie zu studieren. Zu dieser Zeit übersetzte er seinen auffälligen Familiennamen „Katzenschwanz“ ins Griechische und nannte sich seither Galura.
Zur praktisch-theologischen Ausbildung wechselte Galura 1787 ins Generalseminar nach Wien, wo er am 27. Juli 1788 zum Priester geweiht wurde. 1790 schloss er das Theologiestudium mit dem Doktorgrad ab. Im Jahr darauf wurde er Münsterpfarrer in Freiburg. Galura avancierte bald zu einem der bekanntesten Theologen seiner Zeit. In seinen Werken befasste er sich u.a. mit kindgerechter Katechese, dem Gebet und der heiligen Messe. 1815 berief ihn Kaiser Franz zum Regierungsrat und geistlichen Referenten nach Innsbruck.
Am 25. März 1819 wurde Galura zum Weihbischof und Generalvikar für Vorarlberg ernannt. Die Bischofweihe empfing er am 30. Jänner 1820 in Brixen, am 17. März 1820 erfolgte sein Einzug in Feldkirch. Galura verstand es, aus Vorarlberg, das bis dahin zu drei verschiedenen Diözesen (Chur, Konstanz und Augsburg) gehört hatte, zu einem einheitlichen kirchlichen Verwaltungsgebiet zu machen. Weihbischof Galura war ein begeisterter Seelsorger, der in Vorarlberg die feierliche Erstkommunion einführte und es sich nicht nehmen ließ, am Sonntag selbst die Christenlehre zu halten. In der napoleonischen Zeit war auch in kirchlicher Hinsicht vieles vernachlässigt worden. So musste Bischof Benard auf seinen ersten beiden Firmungsreisen fast 60.000 größtenteils schon erwachsene Gläubige firmen.
Seinen Wohn- und Amtssitz hatte Weihbischof Galura im angemieteten Wohlwendhaus in Levis (heute Reichsstraße 161). 1929 wurde er zum Fürstbischof von Brixen ernannt. Galura engagierte sich auch sozial und war in politischen Kreisen eine geachtete Persönlichkeit. Er wurde zum Ehrenpräsident des „Pariser Vereins zur Ächtung des Sklavenhandels“ (Verein zur Abolition des Sclavenhandels, Abolition Society) ernannt.